Rettet die Bienen

Und ja, richtig gesehen, direkt nach dem eben verfassten folgt direkt ein weiterer Post. Beim Schreiben eben fiel mir nämlich noch etwas ein, worüber ich jedoch gerne in einem separaten Post berichten wollte.

Heute Morgen gegen sieben Uhr hörte ich ein Insekt dauerhaft gegen meine Fensterscheibe klatschen (es klang wie eine normale Stubenfliege). Irgendwann um kurz nach acht fiel mir eine Biene, senkrecht an der Fensterscheibe auf, die sich nicht bewegte. Ich beachtete sie erstmal nicht weiter. Nach Stunden saß sie immer noch dort. Ich habe tatsächlich fast vier Stunden gebraucht, um darauf zu kommen, dass die Biene an meinem Fenster nicht nur Urlaub macht, sondern vielleicht erschöpft ist.

Sieht man irgendwo eine erschöpfe Biene, kann man sie mit etwas Zuckerwasser wieder aufpäppeln. Gesagt, getan. Da die Biene ja senkrecht an meiner Fensterscheibe klebte, war es eine kleine Herausforderung, das Zuckerwasser (einfach lauwarmes Wasser mit etwas aufgelöstem Zucker) auf dem Löffel so zu platzieren, dass die Biene mit dem Kopf dran kam, ohne sich groß bewegen zu müssen und gleichzeitig, ohne dass sie reinfällt oder die Flügel verkleben.

Von der Scheibe runter in die horizontale Ebene wollte ich sie nicht bringen, sie war zwar sehr erschöpft (immerhin hing sie da seit vier Stunden, ohne auch nur einen Fühler zu bewegen), dennoch hatte ich etwas Angst, dass sie sich vielleicht bedroht fühlen könnte und mich stechen würde.

Es war total faszinierend, zu beobachten, wie die Biene ihren Kopf langsam zum Löffel bewegt hat und tatsächlich getrunken hat! Etwas braunes dünnes und langes kam da aus ihrem Kopf vorne… Bienen haben doch keine Rüssel oder? War das dann ihre Zunge oder was war das? Ich habe vorher noch nie eine Biene aus so naher Entfernung beim trinken beobachtet und es war wirklich extrem spannend. Auch die Wirkung des Zuckerwassers lies nicht lange auf sich warten. Zuerst bewegte sie langsam ihre Beinchen, ihren Kopf, die Fühler, den Hinterleib. Dann langsam auch die Flügel, krabbelte etwas und flog dann durch das Fenster wieder nach draußen.

Das war ein wirklich schönes Gefühl, zu sehen, dass es dem kleinen Kerl so schnell wieder besser ging und er dann auch wieder weiter fliegen konnte. Mir tut es nur Leid, dass mir der Gedanke nicht schon viel eher kam, ich hätte ihr einige Stunden am Fenster ersparen können. Deswegen schreibe ich das jetzt auch hier. Wenn du irgendwo eine erschöpfte Biene sehen solltest, kannst du sie super einfach mit etwas Zuckerwasser wieder aufpäppeln.

Es ist ein total schönes Gefühl, zu sehen, wie es dem kleinen Kerlchen so schnell wieder besser geht und total faszinierend diese Tiere beim Trinken zu beobachten. Ich habe vorher noch nie eine Biene gefüttert. Also quasi aus der Hand. Es ist irgendwie ein schönes Gefühl.