Meine erste Studienwoche ist um

Nun ist auch schon meine erste Woche als offizieller Student mit Vorlesungen, Seminaren, Tutorien und (fast) allem, was dazu gehört auch schon vorbei. Gerade sitze ich im Zug auf dem Weg in meine Unistadt Kassel. Das Wochenende habe ich bei meiner Familie und meinem Freund in der Heimat verbracht. Für die Veranstaltungen fahre ich allerdings wieder nach Kassel. Auch wenn alle Veranstaltungen eh online sind und man sie daher auch von zu Hause bei meinen Eltern besuchen könnte, fahre ich wieder runter, da ich mich in meinem Zimmer in Kassel besser konzentrieren kann und so trotz Corona wenigstens ein bisschen das Gefühl von normalem Studium aufkommt.
Wie war nun meine erste Woche? Nun, tatsächlich unerwartet unspektakulär. Ich habe jedoch recht schnell gemerkt, wie sehr ich das produktive Arbeiten vermisst habe. Zuletzt habe ich vor einem halben Jahr beim Abitur wirklich was „gearbeitet“. Es tut gut, nun endlich wieder einen halbwegs geregelten Tagesablauf zu haben und etwas tun zu können. Die Vorlesungen und Seminare sind bis jetzt tatsächlich alle sehr interessant, ich hoffe, das bleibt so :). Ich habe auch schon einiges zu tun, neben den Nachbereitungen der Vorlesungen und einigen kleineren Hausaufgaben in zwei Seminaren habe ich bereits begonnen, meine Portfolios und Erkundungen zu schreiben. Diese muss ich zwar erst im Februar abgeben, allerdings sollen die Portfolios auch die ersten Vorlesungen beinhalten und so spare ich mir später unnötigen Stress. In den Portfolios kommt eine Zusammenfassung der jeweiligen Vorlesung, eine Zusammenfassung des dazugehörigen Textes und einige kleinere Aufgaben, wie eine 15 seitige Hausarbeit oder verschiedene Fragestellungen, die beantwortet werden sollen.
Die Erkundungen finden in Mathe statt. Hier bekommt man eine Aufgabe (auf Grundschulniveau, ich studiere schließlich Grundschullehramt), die bearbeitet und untersucht werden sollen. Zur Untersuchung zählen unter anderem das Erkennen eines Systems, bzw. eines Musters hinter der Aufgabe, also das ausprobieren mit anderen Zahlen, Formeln aufstellen und reflektieren der einzelnen Schritte, wieso welche Schritte gemacht wurden und inwiefern sie um Ziel verholfen haben. Also an sich ist das Studium (bis jetzt und ich hoffe, dabei bleibt es auch) nicht so anspruchsvoll wie die meisten Mathestudiengänge, ich studiere wie gesagt Grundschullehramt und hier liegt der Fokus deutlich mehr auf der Didaktik, also wie man den Kindern die bestimmten Rechenoperationen beibringt. Dafür sind diese Erkundungen jedoch recht zeitintensiv.
Bis jetzt macht mir mein Studium sehr Spaß, ich gewöhne mich sehr schnell an das Studentenleben. In einem Seminar ballerte die Dozenten in 90 Minuten 51 Folien mit im Schnitt drei Fachbegriffen pro Folie durch. Es war ein Seminar zur Entwicklungspsychologie und natürlich muss man sich erstmal ein gewisses Vokabular aneignen, bis man richtig über diese Fachrichtung sprechen kann. Ich hoffe aber, dass mir nicht in jeder Vorlesung so viele unbekannte Begriffe über den Weg laufen. Aber selbst wenn, dann ist das auch okay, ich will ja schließlich etwas lernen und es ist wirklich sehr interessant.
Mehr gibt es auch gar nicht wirklich zu berichten. Ich bin gespannt, wie lange meine Euphorie bezüglich des Studiums anhält, ob die Motivation tatsächlich so lange anhält, wie erhofft. Aber ich freue mich schon, wenn morgen meine zweite Woche startet.