Mein März 2022

Schon ist der dritte Monat diesen Jahres um. Das erste Viertel ist bereits geschafft. Und in meinem März ist wahnsinnig viel passiert.

Zunächst einmal ging es damit los, dass ich zwei Wochen bei meiner Familie und meinem Freund in der Heimat verbracht habe. Ich habe meine Semesterferien ein wenig genossen, auch wenn ich noch einiges an Hausarbeiten und Ausarbeitungen für die Uni zu schreiben hatte. Besonders genossen habe ich die die Gesellschaft beim Arbeiten durch den Hund meiner Eltern. Wir waren auch viel zusammen draußen, haben einige Runden gedreht. Mit meinen Eltern und meiner Schwester habe ich auch viel Zeit verbracht. Meine Oma habe ich besucht. War mit der Familie im Stadion, bzw. habe mit ihnen zu Hause die Auswärtsspiele geschaut. Ich liebe es einfach, dass sich regelmäßig an den Wochenenden meine Tante, Onkel, Cousinen und Cousins, die mittlerweile auch eigene Wohnungen haben und auf eigenen Beinen stehen, bei uns zu Hause einfinden und wir als Familie viel Zeit miteinander verbringen.

Ab dem ersten Märzwochenende war ich dann bei meinem Freund und habe ihn bei seinem bevorstehenden Umzug unterstützt. Wir haben die neue Wohnung hergerichtet, Flecken beseitigt, sauber gemacht. Regale aus der alten Wohnung auseinandergeschraubt, leer geräumt und alles geplant. Ich glaube, das hat echt gut funktioniert. Allerdings war es natürlich auch anstregend. Vormittags Hausarbeit schreiben, bei der ich mich leider aus diversen Gründen nicht so gut konzentrieren konnte. Nachmittags dann Sachen packen und planen. Dennoch hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Am Mittwoch musste ich für einen Tag in meine Unistadt fahren, da mein Praxissemester bevor stand und ich dort meine Schule und meine Mentorin bekommen sollte. Frühs um acht ging der Zug los, abends um neunzehn Uhr war ich wieder in der Heimat. Es war ein sehr anstrengender Tag und ich war an dem Abend echt erledigt.

Am Wochenende, an dem sich die Ankündigung des 1. Lockdowns zum 2. Mal jährt, war dann auch der große Umzug meines Freundes. Ich bin unfassbar dankbar, dass ich so eine tolle Familie habe, die keine Sekunde gezögert hat und uns tatkräftig dabei unterstützt hat. Zu acht war der gesamte Umzug innerhalb weniger Stunden erledigt. Dennoch war es ein sehr anstrengender Tag, wir waren seit sechs Uhr auf den Beinen (wie die Tage davor auch schon) und ich war erst gegen dreiundzwanzig Uhr im Bett. Ich wurde nämlich von meinem Cousin abgeholt und in meine Unistadt gefahren, da sie bei ihm eh auf dem Weg liegt, weil er in der Nähe arbeitet. Recht übermüdet ging es dann ins Bett.

Am nächsten Morgen klingelte dann wieder um sechs Uhr mein Wecker, denn endlich ging mein Praktikum an der Schule los!!! Dank des anstrengenden Wochenendes hatte ich keine Probleme mit dem Schlafen, die Aufregung hielt sich in Grenzen. Vermutlich auch, weil ich einfach nicht so viel Zeit zum Nachdenken hatte. Mein erster Tag ging super schnell rum und es war einfach nur toll. Meine Unsicherheit bezüglich des hohen Kuschelbedürfnisses einigere SchülerInnen haben sich gelegt. Da die Kinder in der 1. Klasse sind, sind einige einfach noch wirklich sehr anhänglich, wollen unbedingt auf den Schoß, kuscheln oder an der Hand laufen. Ich genieße es mittlerweile total. Ein Junge kommt mir jeden Morgen entgegengelaufen und umarmt mich erstmal ganz doll. Besonders verkuschelt sind allerdings die Mädels.

Ich komme mit allen Kindern und auch den Lehrkräften und meiner Mentorin super zurecht. Ich wurde total herzlich aufgenommen und fühle mich einfach nur Pudelwohl. Mir graut es schon vor dem Sommer, wenn das alles wieder vorbei sein soll. Auch, dass nächste Woche die letzte vor den Ferien ist, stimmt mich ein wenig traurig. Die Zeit ging einfach super schnell um. Ich habe meine Komilitoninnen, die mit mir an der Schule sind, viel besser kennengelernt. Mit meiner Mentorin verstehe ich mich richtig gut, sieist gerade aus dem Referendariat draußen. Ich war bereits im Hort und habe mir dort alles angeschaut, ein paar Mal bei der Hausaufgabenbetreuung. Wir haben einen Universalschlüssel bekommen, mit dem wir uns im Schulgebäude frei bewegen können. Und auch meine ersten beiden Unterrichtsversuche in Deutsch habe ich bereits hinter mir. Es ist ein wirklich tolles Gefühl, wie gut die Kinder einen aufnehmen.

Gestern war ein Spendenlauf für die Ukraine an meiner Schule. Ich habe dort u.a. beim Stempeln geholfen, knapp 230 Urkunden beschriftet und verteilt und Bändchen umgemacht. Als meine Klasse am Laufen war, war ich dabei und habe sie tatkräftig angefeuert (heute wurde ich tatsächlich von einer Schülerin gefragt, ob ich das war, die sie immer so angefeuert hat, sie hätte ihren Namen gehört, aber keine Zeit, sich groß umzusehen). Es hat mich so unfassbar stolz gemacht, als ich gesehen habe, wie sehr sich jedes einzelne Kind angestrengt hat. Wie toll sie einfach gelaufen sind. Es hat mich so sehr mit stolz erfüllt. Und die Kinder an der Schule haben zusammen mit den verkauften Waffeln und Brezeln eine ordentliche fünfstellige Summe gesammelt. Ich bin wirklich unfassbar froh und dankbar für diese tolle Schule, meine tolle Mentorin und diese wunderbare Klasse.

Meine Mentorin unterstützt mich auch sehr viel, so hat sie mir ihre eigenen Unterrichtsentwürfe geschickt, an denen ich mich für meine eigenen orientieren darf. Ich habe einen Zugang für Taskcards bekommen (funktioniert wie Padlets, nur mit Datenschutz), wo die Eltern alle Informationen zur Klasse sehen. Ich war auf einem Wandertag mit. Die drei Wochen gingen wirklich schnell um.

Die ersten beiden Wochen war ich nachmittags noch am Schreiben meiner Hausarbeit, diese wurde Montag endlich abgegeben und seitdem habe ich auch nachmittags wieder etwas mehr Luft. Am Wochenende habe ich mir eine ordentliche Erkältung eingefangen, die so langsam aber sicher überstanden ist. Generell sind aber derzeit super viele erkältet (kein Corona), was aber wohl relativ normal ist, wenn man plötzlich mit kleinen Kindern arbeitet (durch die Masken ist es wohl auch derzeit weniger, als sonst, aber dennoch sind/waren immerhin 5 von 10 Studentinnen erkältet).

Letzte Woche hatte dann mein Papa noch Geburtstag, leider konnte ich aber wegen Krankheit zu Hause nicht hinfahren und muss so nächste Woche dann mit ihm nachfeiern. Wir haben aber videotelefoniert und es war auch so ganz schön.

Heute habe ich mir mal eine dritte Klasse angeschaut – die Klasse, in der ich nach den Osterferien meinen ersten Unterrichtsbesuch (UB) als Co-Teacher haben werde. Zusammen mit einer Kommilitonin werden Tandems gebildet und jeder unterrichtet eine Stunde in seiner Klasse, während der andere als Co-Teacher unterstützt. Ich bin sehr gespannt, was da noch auf uns zukommt.

Erstmal freue ich mich aber auf morgen und auf die nächste Woche. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass es mir so so so so viel Spaß dort machen würde!