Ein gebrauchter Mittwoch…

… aber hey, auch gebrauchte Tage gehören zum Leben. Es kann ja nicht immer alles super laufen. Sonst würde man die guten Tage vielleicht gar nicht so richtig zu schätzen wissen…

Wenn ich ehrlich zu mir bin, habe ich es bereits heute morgen nach dem Aufstehen bemerkt: dieser Tag wird nicht der allerbeste dieses Jahr. Aber optimistisch wie ich heute (warum auch immer) war, habe ich mich davon nicht einschüchtern lassen und mir gedacht „naja, dann mach ich eben das Beste draus. Versuch produktiv zu sein und raus zu gehen, um den Kopf frei zu bekommen“. Gesagt, getan. An sich war mein Vormittag dann sogar sehr produktiv. Ich habe vier Vorlesungen zusammengefasst und war noch eine Stunde im Park spazieren. Da dachte ich mir dann „jetzt habe ich aus diesem komischen Tag doch noch einen guten gemacht“. Nur wenige Stunden später sollte ich bemerken, dass ich in der Zeit, in der ich fröhlich Zusammenfassungen geschrieben und im Park umherspaziert bin, eigentlich in zwei Zoom Sitzungen hätte sein sollen. Die eine ist weniger schlimm, aber bei der anderen ärgere ich mich schon. Im letzten Semester hatte ich mit verpassten Vorlesungen, Tutorien und Seminaren durch absolut unregelmäßige Wechsel von synchronen und asynchronen Terminen leider öfter zu kämpfen. Dieses Semester blieb ich (bis jetzt) damit verschont.

Aber irgendwann musste es nunmal passieren. Ich habe mich davon trotzdem nicht einschüchtern lassen. Habe eine Präsentation gehalten, während der mir auffiel, dass ich einen sehr sehr wichtigen Punkt vergessen hatte, herauszuarbeiten. Glücklicherweise fiel es anscheinend niemandem auf (kann auch sein, dass einfach niemand zugehört hat, wie es eigentlich bei Präsentationen der Fall ist). Mitten im Vortrag wurde ich durch heftiges Sturmklingeln ein wenig aus dem Konzept gebracht. Geärgert hat mich jedoch weniger, dass die Person geklingelt hat und das mehrmals hintereinander den Klingelknopf regelrecht durchbohrt hat, sondern viel mehr, dass diese Person eigentlich einen Wohnungsschlüssel hat und somit gar nicht klingeln müsste.

Nach Beendigung meiner Präsentation habe ich dann Kritik erhalten für eine Sache, die unter normalen Umständen nicht kritisiert wird – vielleicht hatte auch dieser Mensch heute einen schlechten Tag… Gestört hat mich das jedoch nicht wirklich, ich fand es eher etwas lächerlich, sich wegen soetwas aufzuregen… und vielleicht auch ein ganz klein wenig amüsant.

Nach dem Mittagessen habe ich versucht, etwas zu arbeiten. Durch diverse Ablenkungen habe ich es aber irgendwie nicht ganz geschafft, mich durchgängig zu konzentrieren. Meine Kopfschmerzen von heute morgen kamen wieder und mein rechtes Augenlid begann wieder zu zucken. Nervig. Aber gut, es kann ja nicht jeder Tag super sein. Dafür war mein Montag spitze!

Da ich Mittwochabends immer noch ein Tutorium bis 20 Uhr habe, war meine Motivation den Nachmittag verteilt eher semi. Vor allem, wenn man versucht mitzuarbeiten und sich zu motivieren und dann per Zufallsverteilung in eine Gruppe geteilt wird, in der alle waren, die ihre Kamera aushatten, nichts gesagt und nicht mitgearbeitet hatten und ich somit die einzige war, die die Kamera anhatte. Danach war meine Motivation ehrlich gesagt dann wirklich weg. Und meine gute Laune, die eigentlich trotz der vielen kleinen Missgeschicke, (die mir erst im Nachhinein so negativ erscheinen, tagsüber habe ich alles sehr entspannt gesehen) recht gut war.

Ein wenig traurig war ich schon irgendwie, dass ich anstatt meinen Feierabend endlich zu genießen und ein wenig Harry Potter zu schauen (worauf ich mich die Tage immer sehr freue, ein kleines Highlight am Ende des Tages) zu schauen, nun mich mit trockenen Grammatiktheorien und Präpositionalobjekten auseinandersetzen musste. Und jetzt ist es auch schon zu spät, noch etwas zu schauen, da ich bald schlafen muss, um morgen gut aus dem Bett zu kommen.

Also alles in allem ein irgendwie ein bisschen gebrauchter Mittwoch. Aber dennoch gut, dass ich diese Erkenntnis erst am Ende meines Tages hatte und den Tag über dennoch sehr gut gelaunt war. Jetzt muss ich nur noch meine Laune für den Abend in den Griff kriegen und dafür werde ich heute Abend ausnahmsweise mal Erdnussbuttertoast essen. Heute Abend hab ich mir das nach so einem Tag verdient. Da steigt dann auch direkt wieder meine Laune (großer Vorteil, wenn man nur durch Essen glücklich gemacht werden kann 😂) .

Kleines Update: zum Schutz vor hungrigen Mitbewohnern habe ich die Erdnussbutter extra versteckt. Leider finde ich sie jetzt nicht mehr. Sie scheint sich dem heutigen Tag angepasst zu haben 😢😂