Bettenwechsel

Vor einigen Wochen habe ich in meinem Kinderzimmer bei meinen Eltern einen Bettenwechsel vollzogen. Mein 1,40m breites Bett musste für ein kleines 90cm breites Bett weichen. Wieso tut man sowas? Nun ja, ich habe eigentlich schon immer ein großes Bett gehabt. Eigentlich seit ich vier war. Damals war es noch ein Hochbett, aber auch 1,60m breit. Mit 17 habe ich dann mein Zimmer umgeräumt und das Hochbett wurde durch ein ebenerdiges 1,40m Bett ersetzt. Auch für meinen Umzug in meine WG in der Unistadt habe ich mir ein 1,40m Bett gekauft. Einfach, weil ich schon immer ein großes Bett hatte. Und es auch toll fand. Wenn Freunde bei mir geschlafen haben, brauchte man keine Matratzen oder so aufbauen, zu zweit passt man da locker rein.

Doch nun kam dieser Wunsch, mein großes Bett durch ein kleines auszutauschen. Wieso? Man muss sagen, mein Kinderzimmer hier ist mit 13qm nicht das größte. Muss es auch nicht. Ich kam mit der Größe immer sehr gut zurecht. In den letzten beiden Jahren habe ich mich jedoch immer eingeengter gefühlt in diesem Zimmer. Auch durch hohe Schränke und Regale an den Wänden wurde dieser EIndruck verstärkt. Diese Regale und Schränke brauche ich aber nunmal. Besonders genervt hat es mich im letzten Jahr, wenn ich mal wieder in meine Heimat zu meinen Eltern gefahren bin und aus meinem riesigen 25qm-WG-Zimmer in mein kleines 13qm Zimmer gekommen bin, hier auch meine Reisetaschen und alles deponieren musste und mein Kleiderschrank mittlerweile aus Platzgründen von meiner Schwester übernommen wurde. Ich habe mich dann zusehens immer unwohler und eingeengter gefühlt. Ich war nicht gerne in diesem Zimmer. Eigentlich schade.

Daher habe ich den Entschluss gefasst, nach über 16 Jahren in großen Betten, mir ein kleineres zu besorgen. Es ist nun 1qm mehr Fläche, die ich zur Verfügung habe. Klingt zwar erstmal nicht viel, allerdings macht das 1/13 meines Zimmers aus. Und das Zimmer wirkt deutlich größer, da das Bett nun nicht mehr weit ins Zimmer heineinragt sondern in einer Ecke steht und kaum breiter als mein Kleiderschrank ist. Diese Entscheidung hat sich auch nach einigen Wochen absolut gelohnt. Ich bin sehr froh, sie so getroffen zu haben. Das Zimmer wirkt viel größer und ich fühle mich auch nicht mehr so eingeengt. Was 1qm doch so ausmachen kann.

Es erfolgt also ein bunter Bettenwechsel innerhalb der Familie. Mein altes Bett hat meine Schwester übernommen, worüber ich sehr froh bin, da es erst 4 Jahre alt und wirklich zu schade für den Keller ist. Ich selbst habe nun ein neues, kleines von meiner Cousine erhalten, da ihres aus dem Studium derzeit nicht mehr benötigt wird. Vor der ersten Nacht in diesem kleinen Bett war ich gespannt, ob ich gegen die Wand knallen oder womöglich aus dem Bett fallen würde. Es fühlte sich auf jeden Fall an, als würde ich in einem Gästebett schlafen. Ein sehr komisches Gefühl, aber es fühlte sich noch nicht wie mein eigenes an. Mittlerweile hat sich das glücklicherweise geändert, die Größe reicht mir völlig aus. Ich bin in einer Nacht bis jetzt tatsächlich mit dem Kopf an die Wand geknallt, aber ich muss mich ja auch erstmal an die Größe gewöhnen.

Auf jeden Fall hat es sich absolut gelohnt, gefühlt habe ich so viel neuen Platz dazu bekommen. Mein Zimmer (was nach meinem Auszug auch teilweise als Lagerraum meiner Familie genutzt wird) fühlt sich nun nicht mehr ganz so eng und klein an, ich habe das Gefühl, darin endlich wieder atmen zu können. Und das ich mich an eine 90cm Breite zum Schlafen so schnell gewöhnen würde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.